Forschungsbord

Kooperative Forschungsprojekte

Die folgende Auflistung an Forschungsprojekten soll einen aktuellen Überblick über größere, kooperative Forschungsprojekte in der deutschsprachigen Skandinavistik, nordeuropäischen Geschichte und Politikwissenschaft vermitteln. 

Die Laufzeit der Projekte beträgt mindestens ein Jahr. Im Regelfall sind sie drittmittelfinanziert oder basieren auf einer institutionalisierten Zusammenarbeit zwischen mehreren Instituten oder Abteilungen. 

Alle diese Projekte haben eine eigene Website, die weiterführende Informationen bieten. 

Informationen zu individuellen skandinavistischen Promotions- und Habilitationsprojekten finden sich auf der Webseite des Fachverbandes Skandinavistik unter „Forschung“. 

Falls Ihr Forschungsprojekt die skizzierten Bedingungen erfüllt und es hier vorgestellt werden kann, kontaktieren Sie uns bitte unter cvd-nordeuropaforum_at_hu-berlin.de und senden Sie uns den Erfassungsbogen ausgefüllt zu. 

Download: 
Erfassungsbogen Kooperative Forschungsprojekte

Forschungsprojekte

Projekt

XPEROHS - Towards Balance and Boundaries in Public Discourse: Expressing and Perceiving Hate Speech Online

Principal Investigators

Klaus Geyer (PI), Oliver Niebuhr (Sub-PI Perception), Eckhard Bick (Corpusverantwortlicher)

Institutionelle Affiliation

Süddänische Universität in Odense, Institut für Sprache und Kommunikation, jetzt: Institut für Sprache, Kultur, Historie und Kommunikation

Drittmittelgeber

Velux-Stiftung

Laufzeit

01. Februar 2018 bis 31. Oktober 2022

Inhaltliche Beschreibung

Das XPEROHS-Projekt untersucht, basierend auf großen und vielfältig annotierten Korpora (Facebook und Twitter) für das Dänische und das Deutsche, auf welche Weisen Hassrede und insbesondere indirekte Hassrede, also solche, die auf direkte hässliche Wörter verzichtet, in Sozialen Medien zum Ausdruck kommt. Der teilautomatischen Analyse von Metaphern und von grammatischen Konstruktionen mit ihren Variationsmöglichkeiten kommt dabei besondere Bedeutung zu.
Die Wahrnehmung und Bewertung von Hassrede unterschiedlicher "Schwere" und über verschiedene Kanäle (gesprochen vs. geschrieben) wird in physiologischen Experimenten (Puls, Hirnströme, Hautleitfähigkeit, Atmung - Frequenz und Tiefe) sowie in standardisierten Evaluationsaufgaben untersucht. 

Link

https://xperohs.sdu.dk

Schlagworte

Hassrede, Soziale Medien, Dänisch, Deutsch, Korpus

Projekt

Making Memories. Contemporary Aesthetic Articulations of Norway in the Second World War.

Principal Investigators

Project manager: Unni Langås
Core team members: Siemke Bøhnisch, Anne Gjelsvk, Siri Hempel Lindøe, Joachim Schiedermair, Anette Storeide, Marius Wulfsberg

Institutionelle Affiliation

Universitet i Agder

Drittmittelgeber

Norsk Forskningsråd

Laufzeit

01. März 2022 bis 31. März 2026

Inhaltliche Beschreibung

A remarkable trait of today’s intense engagement with the Second World War is the vivid involvement of aesthetic articulations. TV productions, movies, theatre performances, exhibitions, memorial sites, comics, and literature refer to events and experiences from the war in numerous ways. We examine which topics are addressed, how they are scientifically and artistically treated, what discussions they enable, and what function they have in contemporary cultural and political contexts. The central idea is that the past emerges in dynamic negotiations between existing interpretations and new interests and that the war in Norway is created and recreated as a product of changing cultural memories and aesthetics. Therefore, the project emphasizes examining how the war is presented as a complex product of various voices, texts, images and objects based on conditions and needs in contemporary society.

Link

https://www.uia.no/en/about-uia/faculties/faculty-of-humanities-and-education/projects/making-memories

Schlagworte

Norway in the Second World War, Memory Culture, Trauma Literature

Projekt

Erzählen am Ende der Zivilisation: Kartierung, Kontextualisierung und Analyse von landschaftsbezogenen Erzähltraditionen in den isländischen Westfjorden 

Principal Investigators

Matthias Egeler, Jón Jónsson

Institutionelle Affiliation

Institut für Nordische Philologie, Ludwig-Maximillians-Universität München;
Rannsóknasetur HÍ á Ströndum - Þjóðfræðistofa, Háskóli Íslands

Drittmittelgeber

DFG

Laufzeit

01. April 2023 bis 31. März 2026

Inhaltliche Beschreibung

Das Projekt will unsere letzte Chance nutzen, Erzähltraditionen im Norden der isländischen Westfjorde zu kontextualisieren und zu analysieren, ehe der demographische Kollaps der Region zum Verlust dieses reichen Erzählerbes führt. Denn der Norden der Region Strandir steht in doppelter Hinsicht – räumlich wie zeitlich – am Ende der Zivilisation. Räumlich bildet er, als der nördlichste bewohnte Teil der Region, heute die äußerste Peripherie des besiedelten Landes; und zeitlich steht seine Aufgabe als Siedlungsland nach Jahrzehnten des Bevölkerungsschwunds und der Schließung der letzten lokalen Schule im Jahr 2018 in absehbarer Zeit bevor. Für die Forschung droht damit der Verlust zentraler Kontextinformationen, die für die Analyse eines äußerst reichen immateriellen Kulturerbes notwendig sind. Das Projekt wird dieses Material dokumentieren und durch exemplarische Analysen zu zwei Diskursen neue Beiträge leisten: (1) zur Forschungsdiskussion zur Rezeption mittelalterlicher Sagaliteratur im 19. und 20. Jh.; und (2) zu Forschungsdiskussionen über die grundlegenden Mechanismen landschaftsbezogenen Erzählens im Kontext des „ecocriticism“.

Link

https://gepris.dfg.de/gepris/projekt/495416732 

Schlagworte

Island, Landschaft, rezentes Erzählen, Sagarezeption, Ecocriticism

Projekt

Gratuiertenkolleg “Family Matters. Figuren der Ent-Bindung”

Principal Investigators

Sprecherin: Susanne Lüdemann;
stellvertretender Sprecher: Tobias Döring;
skand. Beteiligung: Joachim Schiedermair

Insitutionelle Affiliation

Fakutät für Sprach- und Literaturwissenschaft, Ludwig-Maximilians-Universität München

Drittmittelgeber

DFG

Laufzeit

01. April 2023 bis 31. März 2028

Inhaltliche Beschreibung

Das je epochen- und kulturspezifische (Selbst-)Verständnis von Familie wird weitgehend über kulturelle Leiterzählungen und ikonische Bilder verhandelt. Dabei erweist sich Familie nicht nur als elementares kulturelles Ordnungsmuster, sondern auch als basale Figur der (Ent-)Bindung, die zwischen Herkunft und Zukunft, Fremdbestimmung und Selbstbestimmung, Identifizierung und Entfremdung oszilliert und in deren Zeichen Literatur stets auch ihre eigenen Bindungs- und Lösungskünste (desis und lysis) mitverhandelt. Das Graduiertenkolleg will die literarischen Traditionen und Diskurse des Familialen erstmals epochen- und kulturübergreifend aufarbeiten. Dabei sollen auch kulturgeschichtliche Narrative einbezogen werden, die – obwohl wissenschaftlich längst widerlegt – den Mythos der bürgerlichen Kleinfamilie bis heute prägen. Die Arbeit an diesem Mythos ist umso nötiger, als Reproduktionstechnologien und neue Formen sozialer Elternschaft gegenwärtig zu einer Neubestimmung von Familie und Verwandtschaft herausfordern.

Link

https://www.ndl5.germanistik.uni-muenchen.de/aktuelles/grako-family-matters/index.html

Schlagworte

Familie als Ordnungsmodell, Narrative der Familienforschung, soziale Bindung und Entbindung, Literatur als Reflexionsmedium 

Projekt

Fan mail to Danish film stars in the 1910s: Exploring the agency and practices of early film fans

Principal Investigators

Alice Alessandra Salamena,
Stephan Michael Schröder

Institutionelle Affiliation

Institut für Skandinavistik/Fennistik, Universität zu Köln; in Kooperation mit Dansk Film Institut, Kopenhagen

Drittmittelgeber

DFG

Laufzeit

2024 bis 2027

Inhaltiche Beschreibung

The project investigates the emergence of film fans in the 1910s as well as the establishment and formation of early film fan practices. Instead of relying on third-party accounts about film fans, as has been done in research so far, the investigation makes use of two extensive collections of fan mail to the Danish actors Olaf Fønss and Clara Wieth from the 1910s in the Danish Film Institute. This globally unique source material, supplemented by fan mail to Betty Nansen, Asta Nielsen, and Valdemar Psilander, not only makes it possible to reconstruct the agency and practices of early film fans and their sociological, cultural, gender and age diversity. At the same time, the difference to the media representations of ›the‹ fan and his/her fandom provides insights into the functionalization of the discourse on fans and fandom in the respective cultural, social and media-historical context.

Link

https://www.fanmail1910s.de

Schlagworte

Fan Mail, Silent Film, 1910s, Fandom Research

Open Access